Vermietung läuft rund – Neubau leidet unter zu hohen Baukosten

2.314 Mitglieder der KWG erhalten eine Dividende von 3 Prozent

Die KreisWohnstättenGenossenschaft Halle blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Für Instandhaltung und Neubau wurden rund 4,7 Mio. Euro investiert, rund 1,2 mehr als im Jahr zuvor. Am Jahresende blieb ein Bilanzgewinn von gut 1 Mio. Euro. Die Mitglieder können sich jüngst im Rahmen der Mitgliederversammlung der Genossenschaft über eine Dividende von drei Prozent auf Ihren Anteil freuen.

Im Jahr 2021 betreute die KWG zwei eigene Neubauten und eine ganze Reihe von energetischen Sanierungen und Erneuerungen im 1.773 Wohnungen großen Bestand: In Amshausen entstand ein neues Mehrfamilienhaus Finkenstraße 13. Zwölf öffentlich geförderte Wohnungen konnten Anfang Oktober dieses Jahres an die Mieter übergeben werden. Begonnen wurde zudem mit dem Neubau des Hauses Sandkamp 20 in Halle (Westf.). Dort entstehen eine Tagespflegestation und sechs frei finanzierte Mietwohnungen. Die Fertigstellung ist für den 01.04.2023 vorgesehen. Weitere geplante Neubauprojekte wurden aufgrund stark steigender Bau- und Finanzierungskosten um ein Jahr verschoben.

Erneuerung blieb unter Plan

In der Versmolder Ackerstr. 10/12 wurden insgesamt zwölf Wohnungen vollumfänglich energetisch modernisiert, und zwar auf den KfW-Standard 115. Erstmals wurden dabei Luft-Wasser-Wärmepumpen im Altbestand eingesetzt. Des Weiteren wurden im KWG-Bestand vier Heizungsanlagen mit 32 angeschlossenen Wohnungen erneuert. Im Rahmen von Einzelmodernisierungen wurden parallel 20 Bäder und Küchen modernisiert. Mehr Maßnahmen waren geplant, konnten aber mangels Handwerkerkapazitäten nicht umgesetzt werden.

Umsatz und Gewinn über Vorjahr

Der Umsatz der KWG aus der Hausbewirtschaftung lag bei knapp 10,2 Mio. Euro, rund 100.000 Euro mehr als im Jahr zuvor. Die Bilanzsumme stieg von knapp 60,4 auf 62,5 Mio. Euro. Der Bilanzgewinn lag um rund 230.000 Euro über Vorjahr. Das Anlagevermögen der KWG betrug zum Jahresende 2021 gut 54,5 Mio. Euro. Das Eigenkapital bilanzierte zum 31. Dezember des Vorjahres 36,8 Mio. Euro, rund 1,35 Mio. mehr als im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote stieg von 58,7 auf 58,9 Prozent leicht an.

Preiswerte Wohnungen gefragt

Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen war auch in 2021 ungebrochen hoch. Insbesondere öffentlich geförderte und frei finanzierte Wohnungen im unteren und mittleren Preissegment waren besonders gefragt. „Mit einer kurzfristigen Entspannung sei nicht zu rechnen“, hieß es im Jahresbericht. Die Leerstandsquote der KWG betrug 2,2 Prozent; die Hälfte davon war gewollt wegen zum Beispiel anstehender Renovierungen. Die Zahl der Mieterwechsel ist mit 139 zu 145 im Vorjahr rückläufig. Dennoch fanden 20 Mietparteien innerhalb der KWG eine Wohnung.

Zwei Neue im Aufsichtsrat

Im Fokus der Mitgliederversammlung standen zudem Ehrungen und Neuwahlen im Aufsichtsrat: Die Mietervertreterin Roswitha Buczilowski (10 Jahre) und Sparkassenvorstand Gerold Momann (20 Jahre) wurden für Ihre langjährige Tätigkeit geehrt. Sparkassenvorstand i.R. Hartwig Mathmann (28 Jahre im KWG-Aufsichtsrat) und Bürgermeis-ter a. D. Klemens Keller (30 Jahre) standen für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung. Sie wurden aus dem Aufsichtsrat verabschiedet. Für sie wurden ihre Nachfolger in den Ämtern in den Aufsichtsrat gewählt: Bürgermeister Dirk Speckmann (Borgholzhausen) und Sparkassenvorstand Henning Bauer (Halle). Wiedergewählt wurde Zimmermeister Rolf Meise.

Elke Hardieck, Vorsitzende des KWG-Aufsichtsrat, bedankte sich für das langjährige Engagement von Hartwig Mathmann (links) und Klemens Keller (rechts). Für die beiden wurden deren Nachfolger im Amt, Henning Bauer und Dirk Speckmann, in den Aufsichtsrat der KWG gewählt.